BenQ ist bekannt für sein Line-Up von Gaming-Monitoren, die vor allem auf den kompetitiven Bereich abzielen. Nicht umsonst ist der Hersteller häufig auf offiziellen Turnieren der „Intel Extreme Masters“ als Sponsor vertreten. Der BenQ RL2455HM* hat schon einige Gastauftritte hinter sich gebracht und durfte hartgesottenen Profis bei Kämpfen um den obersten Treppenplatz beistehen.
Lieferumfang
Als Zubehör legt der Hersteller ein einfaches DVI-Kabel bei. Für Full HD-Auflösung in 60 Hz ist dies in der Regel vollkommen ausreichend. Zusätzlich gibt es noch Garantiekarten, Anleitung und eine Software-CD.
Ausstattung und Design
Hauptmaterial des Gehäuses und Standfußes ist mattes, schwarzes Plastik. Allerdings leuchten auf der Bodenplatte eine kleine Reihe von roten LEDs auf. Zusammen mit der eleganten Wölbung der Bodenplatte verleiht dies der Optik einen zusätzlichen Schuss an sportlicher Ästhetik. Reflexionen im Bildrahmen treten laut anderer Testquellen beim BenQ RL2455HM* garantiert nicht auf, so dürfen sich Zocker vollends auf das Geschehen ihrer favorisierten Spieltitel konzentrieren. Während die Bewegungsfreiheit des Bildschirms allgemein nicht zu stark eingeschränkt scheint, wäre eine Option für die Anpassung der Höhe sicherlich wünschenswert gewesen. Immerhin bleibt der 24-Zoll-Monitor im 16:9 Format neigbar (5° nach vorne, 15 nach hinten) und schwenkbar, was in verschiedenen Tests geprüft wurde.
Der Zusammenbau gelingt in Rekordzeit: Ein einfacher Schnappmechanismus sorgt für die schnelle Verbindung zwischen Sockel und Display. Die noch recht kompakte Größe für heutige Verhältnisse (435 x 579 x 189 mm) erlaubt die Nutzung auch auf kleinen Schreibtischen. Am rechten Rand sind mehrere physikalische Bedienelemente anzutreffen, auf deren Position kleine Markierungen an der Front hindeuten.
Folgende Signaleingänge gibt es auf der Rückseite: 2x HDMI, ein DVI-Steckplatz und ein klassischer D-SUB (VGA) bieten neuen und älteren Systemen einen passenden Anschluss. Audio via HDMI kann zudem über die 2 x 2 Watt starken Lautsprecher oder den Kopfhörerausgang (3,5 mm Klinke) wiedergegeben werden. Das Netzteil wurde intern verbaut, wodurch das Monitorprofil etwas dicker ausfällt, als bei vergleichbaren Geräten mit externer Lösung. Für Wandhalterungen gibt es auf der Rückseite VESA-Bohrungen mit 100 x 100 mm.
Bildqualität und Technik
Bei dem Bildschirm handelt es sich um einen Standard-Full-HD-Display (1920 x 1080 Pixel) mit 8-Bit Farbtiefe (16,7 Millionen Farben). Die Abweichung der Farbwiedergabe erreicht einen Wert von 3.75 Delta. Insgesamt ist dies kein schlechtes Ergebnis, aber ernsthafte Grafiker sollten dennoch von diesem Gerät Abstand halten. Auch der Bildwinkel fällt aufgrund des TN-Panel relativ knapp aus, ist aber für Einzelpersonen absolut akzeptabel. Im Betrieb genehmigt sich das Gerät in Werkseinstellungen rund 27 Watt. Per Black eQualizier scannt der Monitor automatisch nach dunklen Bildinhalten mit Zeichnung und erhöht deren Helligkeit. So erhalten Spieler guten Einblick in Szenen mit wenig Licht, ohne dass dafür andere Tonwerte in den helleren Bereich verschoben werden.
Zusätzlich garantiert BenQ seinen Käufern ein flimmerfreies und entspannendes Spielerlebnis durch dimmbare LED-Hintergrundbeleuchtung ohne Pulsweitenmodulation. Dazu gehört auch das immer mehr verbreitete Konzept, zu intensives Blaulicht via Eye-Care-Funktion vom Bildschirm zu verbannen. Bewegungsschlieren treten dank sehr schneller 1 ms GTG des TN-Panels kaum auf. Nur echte Blur-Reduction-Technologie bei Geräten mit beispielsweise 120 Hz können dies in Sachen Klarheit bei bewegenden Objekten toppen. Zudem hält der BenQ RL2455HM* spezielle Modi für RTS oder Mobas bereit, die einen optimiertes Spielerlebnis bei diesen Titeln garantieren.
Die Stärke des Overdrives lässt sich per AMA (Advanced Motion Accelerator) in den drei unterschiedlichen Stufen Off, High und Premium regeln. Ist dieser aktiv, können laut anderen Testberichten allerdings auch gelegentlich Überschwinger bei hohen Kontrasten wahrnehmbar sein. In dieser Disziplin kann der Monitor übrigens Punkten: Dank des Kontrastverhältnisses 1000:1 sollen Schwarzwerte wirklich angemessen tief wirken, sofern der Black eQualizier nicht im Hintergrund arbeitet. Mittels Smart Scaling passen Nutzer den Bildschirm dem gewünschten Format an – schwarze Balken müssen dann natürlich in Kauf genommen werden. So sind Größen von 17 bis 24 Zoll und Seitenverhältnisse von 5:4, 16:10 und 16:9 (nativ) realisierbar. Helligkeitsrekorde unter stark einstrahlendem Licht sind mit 250 cd/m² zwar nicht mehr zu erwarten, aber für eine alltägliche Umgebung in Zimmern auch mit Sonneneinwirkung genügt dieser Wert vollauf.
Fazit
Waren zu Anfangszeiten der Flachbildschirme noch pfeilschnelle Displays ein Luxusmerkmal teurer Gaming-Produkte, findet sich nun in der Low-Budget-Region ein bunter Mix an brauchbaren Angeboten. BenQ legt für günstige 180 € klar die Priorität auf Geschwindigkeit und weniger auf Farbechtheit. Dafür müssen sich Besitzer dieses Spielmonitors nicht länger mit starker Schlierenbildung vor allem beim rasanten RTS- und Moba-Genre auseinandersetzen. Diverse OSD-Tools spendieren dabei den Extrakick an Übersicht in kritischen Situationen. Besonders für Besitzer von mittelstarken Systemen oder bei Sparfüchsen ist dieses Gerät eine geradezu perfekte Ergänzung. Auch für Konsoleros stellt der BenQ RL2455HM* dank HDMI mit Lautsprechern und Kopfhörerausgang eine interessante Budget-Alternative zum TV dar. Echten PC-Enthusiasten mag hingegen die Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln nicht mehr ganz zeitgemäß erscheinen.
Pro
+ extrem kurze Reaktionszeiten
+ kein nennenswerter Lag
+ nützliche Bildfunktion Black eQualizer
+ guter Kontrast
+ Soundausgabe per Lautsprecher und Kopfhörer
Contra
– leider nicht in der Höhe verstellbar
– 1080p nichts Außergewöhnliches mehr
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