Vor Jahren noch waren UHD-Bildschirme eine fast unbezahlbare Sünde für PC-Nutzer. Nach und nach hat sich der Markt gesättigt und immer mehr Hersteller bieten inzwischen abseits kostspieliger 32-Zoll-Boliden die Auflösung von 3840 x 2160 auch in kleineren Bildschirmdiagonalen an. Der Samsung U28E590D* gehört zu dieser neuen Art und versucht besonders Gamern eine günstige und qualitativ hochwertige Darstellung von Inhalten anzubieten.
Lieferumfang
Recht erfreulich für Neukäufer: Samsung legt gleich neben Monitor und Standfuß passende Verbindungskabel für HDMI und DisplayPort bei. Zusätzlich gibt es noch das Netzkabel mitsamt externem Netzteil. Eine Treiber-CD mit diversen Software-Tools, ein kleines Handbuch sowie Garantiekarten für Reklamationen oder Reparatur vervollständigen das Zubehör. Es fehlt nichts Essenzielles. Der Monitor ist somit sofort betriebsbereit.
Ausstattung und Design
Rein optisch präsentiert sich der Designstil des Samsung U28E590D* ansprechend und modern, ohne zu sehr auf ungewöhnliche Gestaltungselemente zu setzen. Allerdings verkommt der Klavierlack des schwarzen Bildschirmrahmens bei vielen Nutzern oft zur heiklen Geschmacksfrage. Der Monitor lässt sich laut anderer Tests um 22 Grad in der Neigung verstellen (-2 / + 20). Mehr Einstellungsmöglichkeiten bietet das Gerät leider nicht. Ein 28 Zoll großes Display (16:9 Format) sitzt auf dem obligatorischen T-Ständer, der schon bei vielen Samsung-Produktionen ein Stelldichein gefeiert hat. Dieser ist auch bekannt für seine Wackelanfälligkeit bei leichten Stößen gegen den Schreibtisch. Ebenso typisch für den Hersteller ist der kleine Joystick auf der Rückseite zur Navigation durch das OSD. Aufgrund der entfallenen Bedienelemente wirkt die Frontansicht sehr sauber und aufgeräumt.
Auf der Rückseite befinden sich alle relevanten Anschlüsse: 2x HDMI und 1x DisplayPort 1.2 dienen zur Verbindung von Zuspielgeräten oder Grafikkarten. An Zukunftsfähigkeit wurde gedacht: Einer der beiden HDMI-Anschlüsse gehört der neuen 2.0er-Generation an und unterstützt HDCP 2.2. Passende UHD-Inhalte dürfen also auch ohne Griff zum DisplayPort-Kabel via HDMI in vollen 60 Einzelbildern genossen werden. In direkter Nachbarschaft fristet noch ein 3,5mm-Klinkenausgang für Kopfhörer sein Dasein. Laut Samsung benötigt das Gerät ungefähr 38 Watt während des normalen Gebrauchs. Vorsicht ist übrigens beim Kauf angesagt: Der zum Verwechseln ähnlich aussehende Samsung U28D590D* hat kein VESA-Support und nur HDMI 1.4 im Gepäck. UHD-Wiedergabe wäre mit dem alten Modell nur in maximal 30 Hz möglich.
Bildqualität und Technik
Gegen die vorzeitige Ermüdung der Sehkraft wirft Samsung gleich zwei Funktionen in die Waagschale: Flicker Free garantiert, das bei der Helligkeitsansteuerung der LED-Hintergrundbeleuchtung kein Flimmern wahrzunehmen ist. Manche Geräte arbeiten hier mit Pulsweitenmodulation (PWM) im niedrigen Frequenzbereich, was zu diesem anstrengenden Phänomen führen kann. Gleichzeitig reduziert der Eye-Saver-Modus den Blaulichtanteil des Displays und schont somit langfristig die Augen.
Beim Bildschirm selbst kommt die alteingesessene Twisted-Nematic-Technologie zum Einsatz. Übermäßig große Toleranzen bei ungünstigen Blickwinkeln gibt es daher keine. Farbverfälschungen und abfallender Kontrast sind bei seitlicher Betrachtung die Folge. Aber Gamern dürfte dafür die damit einhergehende Reaktionszeit von nur 1 ms (GTG) äußerst gelegen kommen. Zusammen mit einer fast schon übertriebenen Leuchtstärke von 370 cd/m² garantiert dies ein gestochen scharfes sowie recht homogenes Bild in UHD (3840 x 2160 Pixel) und 28 Zoll selbst bei schnellen Bewegungen in nahezu jeder Umgebungsbeleuchtung. Kontraste und vor allem Farben können bei diesem Modell durchweg überzeugen, was in verschiedenen Testberichten hervorgehoben wurde. Der Grund: Das TN-Panel greift auf eine echte 10-Bit-Farbtabelle zurück und stellt so bis zu eine Milliarde unterschiedliche Farbtöne dar.
Samsung hat sogar noch mehr in der Hinterhand: Der Samsung U28E590D* ist Mitglied im exklusiven Club der Free-Sync-Bildschirme. Jeder Besitzer einer AMD-Grafikkarte mit dieser Technologie kann auf dynamische Regulierung der Bildschirmfrequenz anhand der tatsächlichen Ausgaberate der GPU zurückgreifen. Dies bringt geschmeidige Bildabläufe ohne Tearing, dennoch entfällt zugleich das vielfach gefürchtet VSync-Stottern. Ohne LFC-Support (low framerate compensation) deckt dieses Feature nur eine Reichweite von 40–60 Hz ab. Außerdem muss für die Nutzung des Features der Anschluss über das DisplayPort 1.2 erfolgen. Praktisch ist auch die PBP und PIP-Eigenschaft für Freunde des Multitaskings. So gelangen mehrere Eingangsignale gleichzeitig auf den Bildschirm und lassen sich mittels Software von der Treiber-CD leichtgängig organisieren.
Fazit
Nicht nur für die Gaming-Gemeinde ist der Samsung U28E590D* ein äußerst interessantes Angebot. Auch normale Anwender bekommen ein sehr praxistaugliches Gerät mit sehr guter Bildqualität. Anwender die auf Farbechtheit angewiesen sind, macht der fixierte Monitor sowie engere Betrachtungswinkel der TN-Technik einen Strich durch die Rechnung. Am meisten profitieren Nutzer einer modernen Radeon-Grafikkarte. Manche Online-Händler unterbieten die UVP von 549 € deutlich und verlangen knapp 350 Euro (Stand Okt. 2016) für das hervorragende Gamer-Display. Einzige Bedingung: Die Grundleistung des PCs muss derartig hohe Auflösungen in Spielen auch bewältigen können. Ansonsten bliebe nur Full-HD als Ausweichoption, um unschöne Schärfeverluste durch Interpolation möglichst zu vermeiden.
Pro
+ AMD FreeSync
+ UHD-Auflösung
+ Gaming-Display mit schnellen Reaktionszeiten
+ praktische Picture-in-Picture-Eigenschaft
Contra
– TN-Bildschirm schränkt Blickwinkel ein
– kaum Ergonomiefunktionen
[asa review_box neu]B00WUACE4S[/asa]